archiv
Pariser Leben

Pariser Leben

Operette in 4 Akten von Jacques Offenbach

Zum Stück

Erstmals steht eine Operette von Jacques Offenbach auf unserem Programm.
Offenbach, dessen Geburtstag sich 2019 zum 200. Mal jährt, gilt als der "Vater" bzw. Begründer der Operette, wobei seine Musik im Gegensatz zur späteren Wiener Operette oft schwungvoller und auch satirischer ist, jedoch seine einprägsamen und effektvollen Melodien nicht desto weniger das Publikum bezaubern. Wo in Wien gerne der Walzer regiert, spielt man in Paris den "infernalischen Galopp", wie der "Cancan", welcher nahezu jeder Offenbach-Operette einen musikalischen Höhepunkt verleiht, auch genannt wird. Neben seinen parodistischen Operetten "Orpheus in der Unterwelt" und "Die schöne Helena" zählt "Pariser Leben" zu seinen bekanntesten und vor allem zu seinem meistgespielten Werk. Die dankbaren Melodien und die witzig freche und durchaus turbulente Handlung dieser Offenbachiade führen das Publikum der Operettenspiele auf das bisher unbetretene Terrain der französischen Operette, welche von Paris ausgehend den Siegeszug um die ganze Welt angetreten hat.

Regisseur Leo Ploner möchte dem Werk nicht nur einen witzigen, sondern auch einen durchaus heutigen Anstrich geben. Hauptthema der Handlung ist nämlich der Spaß- und Erlebnis-Tourismus, welcher Paris zwar als nostalgisch verklärtes Ziel angibt, aber in Wirklichkeit mehr an der Lasterhöhle interessiert ist. Dass die Touristen von Einheimischen mittels einer frechen Travestie an der Nase herum geführt werden, ist natürlich eine gleichfalls brillante wie dankbare Zutat, um daraus - eingepackt in bester Offenbach-Musik - ein wirkungsvolles Bühnenwerk zu schaffen. Musikalisch wird der Dirigent Davide Lorenzato diese durch und durch schwungvolle Operette leiten und dabei das erste Mal am Pult der Südt. Operettenspiele stehen.